Nachdem das gesamte Zeitagenten-Universum zur Edition Roter Drache gewechselt ist, ist nun im Oktober die Novelle als Band 1 - Der Fluch der Katharer überarbeitet und neu aufgelegt worden.
Als besonders Schmankerl enthält diese Neuauflage neben den Skizzen zu den Innenillustrationen von Fabia Zobel noch eine Kurzgeschichte namens "Der Schatz von Naica".
Diese Kurzgeschichte ist das geplante Eröffnungskapitel von Band 4. Ursprünglich sollten die Ereignisse in diesem Kapitel bereits in Band 3 erzählt werden, aber mir ist sozusagen noch eine Geschichte dazwischengerutscht, die Band 1 und 2, der im Frühjahr 2021 unter dem Titel "Propaganda der Tat" erscheinen wird, abrunden soll, bevor ein neuer, übergreifender Plot gesponnen wird, der unsere Helden in die Neue Welt führt.
Der Leser darf also gespannt sein, besonders, wenn er das Durcheinander hier noch nicht ganz verstanden hat. Ich arbeite daran :)
Zum letzten Mal in diesem
Jahr wird es eine Open Air Comic und Manga Convention in Wuppertal geben. DIE
Gelegenheit also, noch einmal seine Lieblingskünstler, -händler und
Cosplay-Stars zu treffen.
Die Veranstaltung findet
wieder auf dem weitläufigen Gelände der CVJM - Bildungsinstitution auf der
Bundeshöhe in Wuppertal statt. Bei hoffentlich gutem Wetter und warmen
Getränke freuen wir uns diesmal auf den Besuch der talentierten
Mangakas Steffanie Rainbow und Jessica Kikisch.
Steffanie Rainbow ist eine
aufstrebende junge Manga-Künstlerin, die in den vergangenen Jahren schon viele
Fans an ihren einladend dekorierten Stand gewinnen konnte. 2019 ist ihr neuer
Fantasy Manga „Ningen Kusai“ erschienen, den sie auf der Con signieren wird.
Die kunstvollen Werke der jungen Zeichnerin und Künstlerin aus Düsseldorf
begeistern inzwischen nicht nur Manga-Liebhaber.
Die Grafik- und
Objektdesignerin und Mangaka-Lehrerin Jessica Kikisch präsentiert ihren neuen
Comic „Glühbirnchen“. Darin erzählt sie in kurzen Episoden von den aufregende
Abenteuer eines jungen Mädchens, die über den Wolken lebt. Immer an ihrer Seite
ihr bester Freund Käterchen. An ihrem Stand signiert sie ihr Buch, zeichnet
oder erstellt auf Wunsch Portraits im Manga-Style.
Wir freuen uns zudem
auf Fabian Mauruschat, einem der Autoren der Graphic Novel „Engels –Unternehmer und Revolutionär“, die vom Land NRW gefördert wurde. Der
Journalist, Dozent und Autor Mauruschat schreibt unter anderem für den
Comic-Verlag Edition 52, das Phantastik-Szene-Magazin GEEK!, seinen Blog
Fischpott.com und zeichnet gern eine Widmung in jedes erworbene Engels-Comic.
Auch der Phantastik-Autor und
Illustrator Joachim Sohn wird vor Ort sein und seine neuen Bücher
verstellen. Neben seinem satirischen Roman „Wie ich Jesus Star Wars
zeigte“, zu dem er auch das Cover gestaltet hat, zeigt er an seinem Stand das
neue Abenteuer der Katzendetektive Sunnie & Polli und stellt sein erstes
illustriertes Kinderbuch über die wahre Geschichte von Freddy, demGlücksschwein vor.
Last but not Least: Topp News
für Cosplayer - sie erwartet wieder ein besonderes Highlight. Thony von
CosplayLand und Mr. Hightech, beides angesehene Cosplay Fotografen, werden die
tollen Kostüme der Verwandlungskünstler in feinen Foto- Shootings und auf
Videos festhalten.
Die Hygieneregeln gelten
selbstverständlich auch hier und werden von uns entsprechend kontrolliert.
Aufgrund der notwendigen Registrierung müssen die Daten unserer
Con-BesucherInnen zur potenziellen Nachverfolgung bei Ansteckungsszenarien vor
Ort erfasst werden. Daher haben wir uns für eine Tageskasse mit Einlass-Check
entschieden. Wir bitten am Eingang daher um Geduld & Verständnis.
Der Eintrittspreis auf der
Convention beträgt nur 5 Euro. Masken nicht vergessen und bitte Abstandsregeln
einhalten. Der Eintritt für Kinder bis 12 Jahren in Begleitung von Eltern oder
Erziehungsberechtigten ist frei.
Samstag, den 19.09.2020
Veranstaltungsort:
CVJM-Bildungsstätte
Bundeshöhe 7 in 42285 Wuppertal
Open Air Convention auf den
Wiesen der Bildungsstätte ( Fläche ca. 3500 qm )
Beginn: 11 Uhr
Ende: 18
Uhr
Die nächste CMC ist dann für den 13.12.2020 in Düsseldorf geplant.
Comic- und Manga Fans können sich
freuen. Nach der erfolgreichen ersten Open Air CMC am 2. Juliwochenende diesen
Jahres, veranstalten wir am 29.08. unsere beliebte Convention erneut unter
freiem Himmel. Und wie beim letzten Mal wird sie auf der Veranstaltungsfläche
der CVJM-Bildungsstätte Wuppertal an der Bundeshöhe stattfinden.
Neben den zahlreichen talentierten
ComickünstlerInnen, Mangaka, IllustratorInnen und GrafikerInnen, die an ihren
Tischen zeichnen und signieren (Con-Hons nicht vergessen!), werden auch wieder
viele HändlerInnen ihre Comics und Merchandise-Produkte feilbieten.
Als Ehrengäste erwarten wir auch
diesmal den renommierten Mülheimer Comic-Künstler Christoph Heuer, der
die neue, 156-Seiten starkes Graphic-Novel „Engels – Unternehmer und
Revolutionär“ vorstellen und mit einer Zeichnung signieren wird.
Unterstützt wurde der biographische
Comic Roman im Übrigen vom Ministerium für Kunst und Wissenschaft NRW, der
Stadt Wuppertal mit dem ENGELS 2020-TEAM sowie der Stadtsparkasse Wuppertal.
Zudem wird erstmals Joachim Sohn vor Ort
sein. Neben seinem satirischen Roman „Wie ich Jesus Star Wars zeigte“, zu
dem er auch das Cover gestaltet hat, wird es nach langem Warten endlich ein
neues, illustriertes Buch mit den beliebten Katzendetektiven Sunnie & Polli
von ihm geben. Zudem hat er sein erstes vollillustriertes Kinderbuch über die
wahre Geschichte von Freddy, dem Glücksschwein dabei.
Auch die Cosplayer dürfen sich auf
ein besonderes Highlight freuen. Wir erwarten Thony von CosplayLand und Mr.
Hightech, die die tollen Kostüme der Verwandlungskünstler in feine Foto-
Shootings festhalten werden.
Die Hygieneregeln gelten selbstverständlich
auch hier und werden von uns entsprechend kontrolliert. Aufgrund der
notwendigen Registrierung müssen die Daten unserer Con-BesucherInnen zur
potenziellen Nachverfolgung bei Ansteckungsszenarien vor Ort erfasst werden.
Daher haben wir uns für eine Tageskasse mit Einlass-Check entschieden. Wir
bitten am Eingang daher um Geduld & Verständnis.
Der Eintrittspreis auf der
Convention beträgt nur 5 Euro. Masken nicht vergessen und bitte
Abstandsregeln einhalten. Der Eintritt für Kinder bis 12 Jahren in Begleitung
von Eltern oder Erziehungsberechtigten ist frei.
Samstag, den 29.08.2020
Veranstaltungsort:
CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe 7 in
42285 Wuppertal
Open Air Convention auf den Wiesen
der Bildungsstätte ( Fläche ca. 3000 qm )
Der Comiczeichner Ralf Singh hat eine Kickstarter-Kampagne für seinen Comic ZINNOBER gestartet. Ein Blick und ein Pledge darauf lohnen sich!
Singh, der bereits u. a. Kurzgeschichten für Jazam gezeichnet und geschrieben hat sowie ein Kapitel für Mr. Kill im PlemPlem Verlag und alle 4 Ausgaben von Narcopolis Continuum für den US Heavy Metal Verlag, hat nun gemeinsam mit seinem Co-Autor Thorsten Brockhaus und einem international erfahrenen Team von Comicartisten den ersten Band der Comicreihe Zinnober hergestellt, der in der englischen Fassung diesen Sommer in den USA bei Scout Comics erscheinen wird.
Nun soll es auch eine deutsche Version des Comics geben, für die Ralf Singh nun über seine Kickstarter-Kampagne wirbt. Die Arbeit an Band 2 hat zudem bereits begonnen.
Hier eine kurze Beschreibung des Projektes: Drachen haben die Erde erobert. Die letzten Überlebenden der Menschheit kämpfen um das blanke Überleben. Doch eines Tages bekommt die Waise Claire die Chance, das Blatt zu wenden und den Drachen einen schweren Schlag zu versetzen. Ihr Motiv ist Rache, denn die neuen Beherrscher der Erde haben vor zwanzig Jahren alles zu Asche verbrannt, was sie je geliebt hat.
In verschiedenen Live-Videos konnte man bereits bei der Entstehung zusehen.
Und hier geht es natürlich auch zu der Kampagne selbst, mit vielen weiteren wichtigen Informationen, vor allem zu den tollen Rewards, die man für das pledgen bekommen kann. Darunter Fan-Art Prints von Sarah Burrini und Tommy Wagner. Die Hardcover Version enthält zudem eine Cover-Galerie und Making-of-Material. Das Cover selbst ist von niemandem geringeren als Drifter-Zeichner Nic Klein!
Eine sehr spannende Sache, wie ich finde, zu der ich Ralf und seinem Team viel Erfolg wünsche!
Das Art Skript Phantastik Verlagsprogramm für 2017 ist draußen und ich bin mittendrin.
Und weil's noch viele andere tolle neue Bücher daran zu finden gibt, lohnt sich das Blättern und Staunen gleich doppelt und drei... ach was sag ich, MULTIFACH!!
Der kleine Feder-Award zeichnet Buchtrailer aus, die durch Narration, Dramaturgie, Komposition und Umsetzung in Bild & Ton hervorstechen. Initiiert wurde der noch undotierte Preis von dem Literatur- und Medienblogger Jakob Welik. Er soll drei Mal im Jahr vergeben werden und sowohl Verlage als auch Autoren dazu animieren, sich mit dem Thema Buchtrailer und ihren Möglichkeiten für die Bewerbung eines Buches näher auseinander zu setzen. Wie also muss ein Buchtrailer gestaltet sein, damit er die Neugier des Lesers weckt. Anhand der teilnehmenden Videos und des Gewinners wird man dazu einiges erfahren.
Der erste Award, 'Die kleine Feder' Award 2016 findet gerade statt. Bis zum 30. September 2016 konnten Buchtrailer eingereicht werden. Es gab 16 Einsendungen von 11 Teilnehmern.
Diese 16 Trailer sind allesamt nominiert und können nun für den Award gewählt werden.
Und natürlich möchte ich bei der Gelegenheit darauf aufmerksam machen, dass ich mit gleich drei Buchtrailern für den ersten Award vertreten bin und bitte an dieser Stelle fleißig um tremendously viele Likes!
Mit der Zeichentrickverfilmung von Rudyard Kiplings Dschungelbuch hatte Disney bereits
Maßstäbe gesetzt, was die animierte Choreographie zwischen Figuren und Musik
betraf. Disney ist animationstechnisch stets einen Schritt voraus. Zum einen,
um die Konkurrenz, aber vor allem um das Publikum immer wieder erneut zu
verblüffen. Dabei geht es stets darum, eine Geschichte so glaubwürdig und so
emotional wie möglich zu erzählen, so, dass das Publikum einerseits nicht mehr
feststellt, dass es sich um animierte Figuren handelt und andererseits umso
erstaunter ist, wenn ihm gewahr wird, dass ihm diese Geschichte mit Animation
erzählt wurde. Alles soll so realistisch wie möglich sein, so realistisch, dass
selbst surreale Inszenierungen abgekauft werden. Zum Beispiel sprechende Tiere.
Ein Animationsfilm hat meist nur dann einen Sinn, wenn man etwas zeigt, was man
mit der Kamera real nicht aufnehmen kann. Und ein Animationsfilm ist genau dann
perfekt, wenn dennoch alles so wirkt, als hätte man es mit der Kamera
aufgenommen. Disney-Filme sind immer perfekt. Und um diese Perfektion zu
erreichen, bedient sich Disney nicht vorhandener Techniken sondern erfindet
diese neu. Das fing mit der Multiplankamera an und endet, wobei das sicher noch
lange nicht das Ende ist, mit Software, die Fell so echt aussehen lässt, dass
man keinen Unterschied mehr zum Original sieht. Wobei hier bei Disney auch
gilt, nichts zu überzeichnen. Alles soll möglichst so real sein, dass es real
wirkt. Sonst lässt man es lieber weg. Für die Neuverfilmung des Dschungelbuchs von
Rudyard Kipling hat sich Favreau dazu
entschlossen, bis auf den Jungen Mowgli alles mit dem Computer nachzubauen.
Alles. Und wenn man das weiß und die ersten Bilder des Filmes im Dschungel
sieht, weiß man, dass Disney einen weiteren Schritt der Perfektion erreicht
hat.
Es war umwerfend. Bevor ich auf die klize-klitze-kleinen
Dinge zu sprechen komme, kann ich es nur noch einmal wiederholen. Das was man
in diesem Film zu sehen bekam, war graphisch einfach fantastisch. Die Pflanzen,
die Tiere, das Wasser, die Felsen, der Dschungel, jeder einzelne Charakter war
einfach faszinierend anzuschauen. Und wenn man sich die Credits und die
Produktion anschaut, weiß man auch warum. Neben den stundenlangen klassischen
Bewegungsstudien der Tiere, die jede Disneygeneration zu lernen hat, gab es
auch eine gigantische Bibliothek an Bildmaterial, die zuvor aufwändig erstellt
wurde, um so viel Referenzmaterial wie möglich zu haben, um einen indischen
Dschungel und seine Vegetation nachbauen zu können. Und neben den großartig
gebauten und animierten Figuren wie die Wölfe Raksha und Askela, der schwarze
Panther Bagheera, der Tiger Shere Khan, die Python Kaa und der Bär Baloo,
tauchten immer wieder in kleineren Szenen verschiedene andere Dschungeltiere
auf, die die Szene auflockerten. Nicht als Sidekick wohlgemerkt. Es wurden
diesmal keine nervigen Schneemänner hinzu erfunden, die dann klassischerweise
wieder von Otto synchronisiert werden (nichts gegen Otto, aber den Scrat-Verschnitt
aus der Eiskönigin hätte man sich wirklich sparen können). Nein, sie waren
einfach nur da, um die zauberhafte Welt des Dschungels und ihrer Bewohner zu
zeigen. Zum Beispiel ein ewig verwirrtes Stachelschwein, sehr lustige
Springmäuse, vorwitzige Wildschweine und vieles mehr. Wobei ich gar nicht weiß,
ob die tatsächlich alle so im indischen Dschungel vorkommen. Selbst ein Frosch
hüpfte einmal ins Bild wie beim Dschungel-Camp und wischte sich die Tropfen von
der Stirn. All diese Tiere waren so großartig nachgebaut und animiert, dass es
eine wahre Freude war, ihnen zuzuschauen. Sehr imposant war im Übrigen auch der
Auftritt der Elefanten.
Eine der großen Herausforderung war die
Interaktion des Jungen mit der 3D Welt. Damit er überhaupt interagieren konnte,
wurde für ihn alles, was für seine Szenen notwendig war im Studio nachgebaut.
Es gab nur sehr wenige Stellen, bei denen ich das Gefühl hatte, dass das nicht
hundertprozentig funktionierte.
Und es gab generell nur sehr wenig, was es zu
beanstanden gäbe. Dennoch seien diese Punkte hier natürlich erwähnt. Wer das
nicht wissen will, sollte spätestens jetzt die Seite wechseln.
Animation
Selbst wenn man noch so viele Tiere und ihre
Bewegungen, ihre Verhalten und ihre „Fellanimation“ am lebenden Objekt
studiert, man wird sie niemals menschliche Laute artikulieren sehen. Ich meine
jetzt nicht die, die zufällig entstehen könnten und unseren Vokalen und einigen
wenigen Lippenlauten ähneln. Nein, ich meine zusammenhängende Sätze. Bei
Zeichentrickfiguren ist das natürlich kein Problem, aber bei dem Anspruch,
Tiere real sprechend zu animieren ist das schon eine Herausforderung. Und die
ist bis auf wenige Ausnahmen gelungen. Herausragend hierbei Balu, Shere Kahn
und King Louie. Bei Bagheera hatte ich manchmal etwas Schwierigkeiten. Die
gesamte Mundpartie wirkte stellenweise unrealistisch. Oder besser, nicht so,
wie man es sich vielleicht bei einem Panther vorstellt. In kurzen Momenten
musste ich eher an einen Schimpansen denken. Leichte Probleme hatte ich auch
mit den Wölfen. Raksha war großartig animiert, zum Verlieben. Akelas
zusammengekniffene Augen habe ich nicht so abgenommen. Offensichtlich ist es
schwierig, einen Hund / Wolf sprechen zu lassen, vielleicht, weil sie uns so
vertraut sind. Dann sieht man eher, wenn es nicht so richtig funktioniert. Das
ist mir auch bei den Rakshas Jungen aufgefallen. Und nicht nur beim Sprechen.
Auch das Laufen wirkte auf mich nicht so, wie ich es von echten Hunden kannte.
Das bezieht sich aber auch auf die anderen Raubtiere und ist ein Phänomen, das
mir schon häufiger aufgefallen ist. Das Abknicken der Einzelnen Partien von
Vorder- und Hinterläufen, vor allem bei den Hinterläufen fällt mir das auf, mag
anatomisch korrekt sein und dennoch sieht die Bewegung der Gelenke irgendwie falsch
aus. Minimal. Aber was da genau nicht stimmt, hab ich noch nicht rausgefunden.
Ich meine aber, es liegt daran, dass die Tiere zu weit nach unten gehen und
sich dadurch die Gelenke zu weit nach außen drücken, so als wären sie zu lang.
Das wirkt auf mich unnatürlich.
Und eines hat mich noch überrascht: In einer
Szene, in der es heftig regnet, sieht man weder bei den Wölfen noch bei Mowgli,
wie die Regentropfen auf ihren Körpern auftreffen! Es sieht aus, als ständen
sie hinter dem Regen.
Story (Achtung Spoilerwarnung)
Obwohl die Disneys viel Wert auf das Storytelling
legt, werden sie oft gerade für die Story und vor allem im Vergleich zu ihrer
immer wieder herausragenden und innovativen Tricktechnik kritisiert. Und auch
ich habe einige Kritikpunkte.
Vorab möchte ich aber noch auf eine Szene
eingehen, bei der ich etwas mehr von Disney erwartet hätte: Shere Kahns erster
Auftritt. Nicht, dass er nicht imposant war. Es ist eher eine Kleinigkeit, die
mir aufgefallen ist bzw. die ich vermisst habe. Zum einen sieht man kein
Gewicht in seinen Sprüngen, wenn er mit den Pfoten auf den jeweiligen
Felsvorsprüngen aufkommt, was mich für Disney wirklich erstaunt hat. Das ist
mir in der Tat aber nur in dieser Szene aufgefallen. Und zum anderen wäre es
sicher keine Schwierigkeit gewesen, als er am Ufer des Peace Rock zum Stehen
kommt, ihn zum Schluss noch einen Schritt ins Wasser zu machen zu lassen, um ihn
stärker mit der Umgebung zu verbinden. Eine kleine Welle hätte schon genügt. Und
es wäre wieder mal so kleiner Gag gewesen, der das disneyaffine Publikum
erfreut hätte. Er läuft eine Weile am Ufer entlang und es wirkt, als gehörten
Ufer und Wasser nicht zusammen, bzw als wäre Shere Khan auf dem Ufer vom Wasser
getrennt wie auf einer Bühne, die beide Elemente optisch trennt. Man wartet
förmlich darauf, dass er das Wasser berührt und will sich endlich über die
geistreichen Animatoren freuen. Aber es passiert nicht.
Aber das nur am Rande. Wichtiger sind die Fragen und
Anmerkungen, die ich für die Storyteller hätte:
Also gut. Mowgli bekommt mit, dass sein
Wolfsrudel sich unterhält. Er vermutet, über ihn und seine Zukunft im Rudel,
nachdem Shere Kahn eindeutig gedroht hat, keinen Menschen im Dschungel zu
dulden. Mowgli beobachtet das Rudel eine Weile, steht auf, geht hin und sagt.
„Ich verlasse das Rudel.“ Ich weiß nicht, wie alt er ist, aber er
sieht aus wie 8. Er ist bei dem Rudel aufgewachsen. Ich weiß nicht, ob ich mit
8, wenn meine Familie wegen mir bedroht worden wäre solange ich mich in der
Stadt aufhalte, auf den Entschluss gekommen wäre, die Familie zu verlassen.
Dann bekomme ich einen traurigen Abschiedskuss von Mama und schon wandere ich
wohlgemut mit meinem Onkel Bagheera los. Und wenn der dann sagt, du musst in
den Nachbarort, dann frag ich, warum? Ich will doch bei dir hier in der Stadt
bleiben. What? Wolltest du nicht gerade für deine Eltern die Stadt verlassen?
Aber unabhängig davon, hofft man nicht viel eher, dass man bei seiner Familie
bleiben kann und dass sie einem gegen das Böse hilft? Als Achtjähriger?
Natürlich werden Mowgli und Bagheera von dem
Tiger verfolgt. Bagheera läuft zuvor mit dem Jungen durch eine Gnuherde und
kein Gnu interessiert es, dass da eine Raubkatze ist. Weil sie ihn kennen und
wissen, dass er keinem Gnu was zu Leide tut? In der Folge jedenfalls werden die beiden
von Shere Khan gestellt und Mowgli gelingt es mit der Gnu-Herde zu flüchten.
Die läuft zum Schluss auf ein kilometerweites freies Feld hinaus, das von
einigen flachen Wasseradern durchsetzt ist. Dann aber kämpfen sich die Gnus in der nächsten
Szene einen schmalen Pfad an einem Berg entlang, der auf einer Seite in eine
tiefe Schlucht führt. Warum? Klar, Mowgli soll eine Weile unterwegs sein, durch
unwegsames Gelände, bis er irgendwann zu Baloo kommt, an einem anderen Ende des
Dschungels. Aber warum bleibt die Gnu-Herde nicht in dem flachen Gelände, in
dem es unendlich viel Gras und Wasser gibt. Und wenn sie schon weiterzieht,
warum dann nicht am Boden bleiben, sondern irgendwelche schlammigen Gebirge
hochkraxeln. Das macht doch kein Gnu. Ich würde es jedenfalls nicht machen,
wenn ich Gnu wäre. Mowgli wäre sicher auch so irgendwann bei Baloo angekommen. Oder
nicht?
Bevor Mowgli auf Baloo trifft und nachdem er nach
der langen beschwerlichen Reise mit den Gnus in einem entfernten Dschungelgebiet
angekommen ist, pflückt er sich ein paar Beeren von einem Baum. Plötzlich
taucht eine Fuchsart auf und jault ihn in seiner Sprache an. Genau, in seiner
Sprache. Nicht in menschlicher Sprache, wie alle anderen Tiere bisher, bzw. in
ihrer Sprache, die Mowgli versteht. Wäre ja jetzt nicht ungewöhnlich, wenn das
für alle Tierarten gilt, die er nicht aus seiner unmittelbaren Umgebung kennt.
Aber so ist es nicht. Kaa zum Beispiel oder auch der Affe King Louie können
sich mit ihm unterhalten. Alle anderen Affen in King Louie Palast übrigens nicht,
so kreischen nur wie Affen. Was ist das Konzept dahinter?
Ich kann mich nicht mehr genau an die
Trickfilmversion erinnern, aber ich meine, Kaa hatte da eine wesentlich größere
Rolle. Hier taucht sie nur für eine Szene auf. Faszinierend, aber leider etwas
zu kurz. Ich hätte ihr auch in dieser Version eine größere Rolle gewünscht.
Nachdem Baloo verstanden hat, dass es für Mowgli
zu gefährlich ist, im Dschungel zu bleiben, solange Shere Khan hinter ihm her
ist, verspricht er Bagheera, den Jungen davon zu überzeugen, doch zu den
Menschen zu gehen. Aber er tut das, indem er ihm sagt, dass er ihn nicht mehr
braucht und eigentlich nie sein Freund gewesen sei. Warum? Was wäre daran
schwierig gewesen, ihm zu sagen, dass es auch aus seiner Sicht für ihn das
Beste sei, den Dschungel zu verlassen und dass er eingesehen hat, das Bagheera
recht hatte. Mowgli wäre vielleicht geknickt gewesen, obwohl er
(komischerweise) genau deswegen sein Rudel verlassen hatte. Aber sowohl gegen seinen
Lehrmeister Bagheera noch gegen den lustigen Onkel Baloo hätte er doch jemals
etwas einwenden können. Natürlich wäre er mitgegangen. Aber die Dramaturgie
schrieb was anderes vor. Schließlich musste er ja trotzig und alleine auf einem
Ast sitzen, damit ihn die Affenbande klauen konnte. Hm. Hätte man sicher auch
anders hinbekommen.
Wirklich merkwürdig war aber das: Ein schlimmes
Ereignis, das von Shere Kahn herbeigführt wurde, um Mowgli zurück nach Hause zu
locken, damit er ihn töten kann – mir kam das übrigens recht naiv vor, sich
darauf zu verlassen, dass der Junge tatsächlich 1. irgendwann davon erfährt (Shere
Kahn hatte ja keine Ahnung, wo der Junge mittlerweile war) und 2., ob er dann
deswegen auch wirklich zurückkommt. Aber gut, die Dramaturgie verlangt nunmal,
dass er sich dem Bösewicht stellt – führt also dazu, dass Mowgli zurückeilt.
Nachdem er zuvor über Tage unterwegs war, um bis in King Louie Reich,
wahrscheinlich im Norden zu kommen, rennt er in wenigen Minuten zurück zu
seinem Wolfsrudel. Wie geht das?
Zuletzt noch eine Sache. Im Endkampf zwischen
Shere Khan, Bagheera, Baloo und den Wölfen will auch Mowgli mit eingreifen.
Doch Bagheera hält ihn zurück. Er habe nicht die Waffen eines Wolfes. Wenn,
dann solle er mit den Waffen (damit sind seine menschlichen Werkzeuge, die hier
Tricks genannt werden gemeint) eines Menschen kämpfen. Daraufhin eilt Mowgli in
den Dschungel. Als er dort ankommt, entdeckt er etwas, womit er den Tiger
besiegen kann und beginnt, diesen ‚Trick‘ im Dschungel zu bauen. Aber warum ist
er überhaupt erst in den Dschungel gerannt? Weil er hoffte, da irgendwas zu
finden, was ihm helfen könnte? Das wird nicht erzählt.
Abschließend kann man also zum Storytelling sagen, dass
offenbar aufgrund der ursprünglichen Buchversion und der Trickfilmadaption
bestimmte Stationen vorhanden sein mussten, damit alles erzählt wird, was zum
Dschungelbuch gehört. Aber die Wege, die zu diesen Stationen führen, wirken
oftmals unmotiviert. Dabei hätten vielleicht ein paar weitere Einstellungen genügt,
um die jeweiligen Entscheidungen zu zeigen, die die Geschichte warum zum
bekannten Ende führen sollen.
Abspann und Soundtrack
Das war noch mal ein großartiges Highlight. Wie man es kennt
von Disney-Filmen, haben sich die Macher und Animatoren hierfür wieder etwas
ganz Besonderes ausgedacht. Zu King Louie Titel „I Wanna Be Like You“ in der
Originalkomposition sieht man auf aufgeklappten Buchseiten des Jungle Book kleine
animierte Szenen aus dem Film mit überraschten Charakteren. Sehr lustig und
brillant gemacht. Dann folgt noch ein Song von der Kaa-Sprecherin Scarlett
Johansson. Der Song hätte auch gut zu einem James Bond Film gepasst.
Dementsprechend laufen im Hintergrund Animationen im Sechziger Jahre Stil. Der
Titel selbst kommt im Film nicht vor und ist somit nur auf dem Soundtrack
erhalten. Ein toller Song. Der wird dann noch getoppt von einer sehr jazzigen,
coolen und prima gesungenen „Bare Necessity“-Version von Bill Murray (Balloos
Sprecher). Der Titel selbst wird auch im Film gespielt, allerdings dort im
Duett mit Mowgli und Baloo. Insgesamt hat mir der Soundtrack sehr gut gefallen
und ich fand es auch gut, wie dezent die bekannten Songs „Bare Necessities“ und
„I Wanna Be Like You“ in die realistischen Szenen eingesetzt wurden. Der Kauf
des Soundtracks lohnt sich auf jeden Fall.
Zum Vorspann kann man noch sagen, dass sich auch hier Disney
wieder etwas hat einfallen lassen. Nachdem in den letzten 3D-Animationsfilmen
der Jingle mit dem Schloss-Neuschwanstein-Logo auch und spektakulär in 3D
umgesetzt wurde, überrascht Disney diesmal mit einer 2D-Bühnen-Version, die
dann mit einer Rückwärtsfahrt in den ‚realistischen‘ Dschungel führt, um die
erste Szene zu eröffnen. Fein.
Zu erwähnen wäre noch, dass sich Disney zusätzlich für die
Tricktechnik und das Compositing Digital Domain und WETA mit ins Boot geholt
hat. Immer wieder faszinierend zu sehen, wieviele Menschen an der Realisierung
dieses Films mitgearbeitet haben.
Trotz der vielleicht für manchen zu harsch erscheinenden Worte möchte ich noch mal betonen, dass das wirklich Kritik auf höchsten Niveau ist. Wenn es nicht von Disney wäre, wäre ich wahrscheinlich vor Erstaunen in Ohnmacht gefallen. Aber gerade weil es Disney ist, darf man auch ein bisschen Haarspalterei betreiben.
Also alles in allem ein wirklich großartiges Kinoerlebnis.