Mittwoch, 30. November 2011

... nur noch kurz die Welt retten...

Breivik wurde also paranoide Schizophrenie attestiert. Damit sind die "normalen" Menschen ja zum Glück aus dem Schneider. Was das nach norwegischem Recht nach sich zieht, mag noch zu Unzufriedenheit führen. Dass Breivik aber krank ist, ist schon mal gut.
Offensichtlich kann man solch eine Tat erst verstehen, wenn man sie nicht verstehen kann. Wenn sie also erahrungsmäßig so weit von einem weg ist, dass man es sich bei sich selbst nicht vorstellen kann.
Wenn, wie vor etwa einem halben Jahr am Düsseldorf Hauptbahnhof geschehen, ein Mann eine Frau als Geisel nimmt, ihr in den Kopf schießt, weil er bei einer Polizeikontrolle befürchtete, dass seine Waffensammlung auffliegt, diesem Geiselnehmer geistige Verwirrtheit bescheinigt wird, dann können wir verstehen, warum er das getan hat. Er war halt bekloppt.
Also gut. Breivik ist bekloppt. Doch jetzt fragt man sich, wenn einer bekloppt ist, nicht zurechnungsfähig, wie konnte er das dann über 10 Jahre hinweg so genau planen? Setzt das nicht die Fähigkeit zu "normalem" Denken voraus. Müssen dazu die Hirnwindung nicht irgenwie "entwirrt" sein?

Nun, die Lösung ist ganz einfach. Entgegen des alles entschuldigende und die Prozessbeobachter befreiende Urteil ist Breivik nicht bekloppt. Nein, er "dient" seiner Ideologie.
So wie Hitlers, Stalins, Maos, Milosevics, Pol Potts, Bin Ladens, Jesus', und Mohammads Helfer nicht bekloppt waren, sondern einer Ideologie dienten. So wie noch heute selbsterdachten Göttern tausende Tieropfer dargebracht werden, um sich und sein Volk zu retten, so wollte Breivik nur noch kurz die Welt retten.

Gäbe es ein Tiergericht, wäre dann nicht jeder, der zu einem abergläubischen Fest ein Tier schlachtet ein Fall für die Psychiatrie? Ist derjenige keinem Wahn verfallen, wenn er glaubt, ein Fantasiefreund gibt ihm die entsprechenden Befehle dazu? Jedes SchöffenTier würde da eindeutig paranoide Schizophrenie diagnostizieren. Meiner Meinung nach ist die Einweisung in eine geschlossene Anstalt bei organisierten Wiederholungstätern da noch zu milde.

Ist denn das Massenerschießen von Gefangenen aus Konzentrationslagern, von Kosovaren, von Armeniern, von Kurden, von Indianern, und Albinos durch freiwillige und überzeugte Gläubige nicht auch jeweils ein Fall für die Psychiatrie? Wie kann man die Waffe auf ein wehrloses Wesen richten und ihm einfach das Leben auslöschen und damit vielleicht eine fantastische Welt, wenn man nicht innerlich davon überzeugt ist, das richtige für sich und sein Volk zu tun? Man muss schon fest dran glauben. Und vor allem, man darf nicht wissen, dass man glaubt.

Breivik glaubte fest daran, seiner Ideologie einen Dienst zu erweisen und ist damit genau so wenig bekloppt, wie all die anderen Menschen, die im Namen ihrer Überzeugung töten. Damit müssen wir uns wohl abfinden. Zu verurteilen ist damit jede Weltkonstruktion, die sich anderen bis zu ihrem Tod aufzwingt.

Wie austauschbar diese Konstruktionn sind und ob gut oder Böse, je nachdem in wessen Auftrag man handelt, kann man gut am Songtext von Benzkos Chartstürmer sehen:

Stellen wir uns vor, Breivik sitzt kurz vor seinem schrecklichen Attentat noch an seinem Rechner und denkt über die dunklen Bedrohungen nach, die seiner Meinung nach über Europa hereinziehen. Dabei gehen ihm folgende Zeilen durch den Kopf:

   Ich wär so gern dabei gewesen doch ich hab viel zu viel zu tun lass uns später weiter reden.
Da draußen brauchen sie mich jetzt, die Situation wird unterschätzt. Und vielleicht hängt unser Leben davon ab. Ich weiß es ist dir ernst, du kannst mich hier grad nicht entbehren, nur keine Angst ich bleib nicht all zu lange fern.

    Muss nur noch kurz die Welt retten, danach flieg ich zu dir.
Noch 148 Mails checken, wer weiß was mir dann noch passiert, denn es passiert so viel
Muss nur noch kurz die Welt retten und gleich danach bin ich wieder bei dir.

Irgendwie bin ich spät dran, fang schon mal mit dem essen an. Ich stoß dann später dazu. Du fragst wieso weshalb warum, ich sag wer sowas fragt ist dumm. Denn du scheinst wohl nicht zu wissen was ich tu. Ne ganz besondere Mission, lass mich dich mit Details verschonen. Genug gesagt genug Information.

   Muss nur noch kurz die Welt retten, danach flieg ich zu dir.
Noch 148 Mails checken, wer weiß was mir dann noch passier, denn es passiert so viel .
Muss nur noch kurz die Welt retten und gleich danach bin ich wieder bei dir.

Die zeit läuft mir davon, zu warten wäre eine Schande für die ganze Weltbevölkerung. Ich muss jetzt los sonst gibt’s die große Katastrophe, merkst du nicht, dass wir in Not sind.

    Ich muss jetzt echt die Welt retten. Danach flieg ich zu dir
Noch 148 Mails checken, wer weiß was mir dann noch passiert, denn es passiert so viel.
Muss nur noch kurz die Welt retten, danach flieg ich zu dir. Noch 148713 Mails checken, wer weiß was mir dann noch passiert denn es passiert so viel. Muss nur noch kurz die Welt retten und gleich danach bin ich wieder bei dir.


Wer jetzt irritiert ist, weil er das Gefühl hat, der Text funktioniert tatsächlich auch mit Breivik, der ist vielleicht ebenfalls der Meinung, dass der Kerl nicht in die Psychiatrie gehört.

Breivik war bei seiner Tat und in der Zeit davor während der 10-jähringen Vorbereitung meiner Meinung nach voll zurechnungsfähig und sollte somit auch hinter Gittern gebracht werden. Und das für lange Zeit!
So wie übrigens jeder, der Mensch oder Tier tötet, unabhängig von Kriegsrecht und sonstigen Gelüsten.

...

Montag, 28. November 2011

Ohne das Epiphänomen Bewusstsein gäbe es nichts

Mit Metzingers neuen Philosophie des Selbst erhält eine Erkenntnistheorie frischen Wind, die, die verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen vereinend, bei den einzelnen Disziplinen eher unbeliebt war und kritisiert wurde: der Konstruktivismus. Bereits in den 1960er Jahren beschrieben die Österreicher Heinz von Förster, Ernst von Glasersfeld und Paul Watzlawick die Welt, so wie sie vom Menschen wahrgenommen wird, als eine subjektive Konstruktion, ersten Ranges als eine Konstruktionsleistung des Gehirns und 2. Ranges als eine Konstruktionsleistung des bewussten Subjekts, letzteres die Hauptursache für Missverständnisse und die unterschiedlichen Theorien und Ansichten über die Welt. Von Förster und von Glasersfeld beschreiben den Konstruktivismus aus der Sicht des Physikers und Kybernetikers, Watzlawick aus der Sicht des Psychologen und Therapeuten. In den 1970ern kommen die chilenischen Biologen Francisco Varela und Humberto Maturana mit ihrem Konzept der Selbstorganisation und der Biologie der Realität hinzu. Mit der Systemtheorie Niklas Luhmanns sei ein weiterer Hauptvertreter genannt. Metzingers Ideen über das Selbst sind also nicht so neu, bekommen aber durch die jüngere Entwicklung in der Hirnforschung und den populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen Wolf Singers wieder neue Bedeutung. Und das ist gut so, denn ich halte diese Erkenntnistheorie für die Schlüssigste zur Beschreibung des Menschen, seines Bewusstseins und seiner Positionierung in der Welt. Sie hilft meines Erachtens zu verstehen, dass der Mensch keinen Zugang zu einer objektiven Wahrheit hat und daher auch keinen Anspruch darauf erheben sollte. Hierdurch wird verständlich, warum es sowohl in kleinsten wie auch in großen Gesellschaften zu unterschiedlichen Wirklichkeitsdeutungen kommen kann. Vielleicht sieht man mit diesem Wissen davon ab, sich über Deutungen zu streiten, sei es aus privaten, ideologischen oder religiösen Gründen.
Metzingers Buch ist somit nicht nur ein gut geschriebenes und verständliches Buch über das menschliche Bewusstsein sondern auch ein wichtiger Beitrag für die nächste Aufklärungsstufe.

Thomas Metzinger 
Der Ego-Tunnel: Eine neue Philosophie des Selbst: Von der Hirnforschung zur Bewusstseinsethik
384 Seiten, Berlin Verlag Taschenbuch (6. November 2010)

mehr zu Thomas Metzinger


... 

Sonntag, 27. November 2011

Runenzeit

Ich überlege ja immer, wie man auf die Idee für eine Geschichte kommt und suche nach versteckten Hinweisen, die einem dann das Aha-Erlebnis geben: Das war es bestimmt, was ihn auf die Idee gebracht hat: der Fund der Bronzeschale, oder: die Varusschlacht, die vor zwei Jahren ihr 2000-jähriges feierte mit opulenten Köstumschlachten bei Kalkriese, oder: zufällig beim Geschichtssurfen entdeckte Hinweise auf eine ungewöhnliche Namensgebung und Herkunft des adoptierten Chreruskerfürsten,  oder: wundersame Funde von zweitausend Jahre alten Metallteilen, die modernen Patronenhülsen mit Stanzung und Prägung ähnlich sind, oder aber: das Entdecken eines kleinen esoterischen Ladens in einem Bremer Vorort mit dem Namen "Runenzeit", der einen auf der Fahrt nach Hause zu hanebüchenen Geschichten inspiriert, wie: Die Verkäuferin hätte auch gut eine alte Hagedise sein können.
Ganz gleich was es war, vielleicht auch nur das, was mich selbst seit jeher das Schäfchen zählen vergessen lässt: die Vorstellung, die Welt sehen, hören, riechen und schmecken zu können, wie sie zu Zeiten ihrer Wende war, bevor sie dessen Sinn oder Unsinn für die Welt kannte.
Kurz, noch nie hat mich eine Geschichte so gefesselt, begleitet und in ihren Bann gezogen, wie die Runenzeit-Trilogie von Mark Bredemeyer. Und man spürt, dass Mark genauso gefesselt war von seiner Geschichte. Er hatte was zu erzählen und er wollte die Menschen mit seiner Geschichte genauso begeistern, wie er mit jedem Schritt, die er sich tiefer hineinverdachte davon begeistert war. Man hat das Gefühl, sich darauf verlassen zu können, dass Mark vor Ort war und alles genau untersucht und angeschaut hat, dass alles stimmt und Hand und Fuss hat, so intensiv scheint er sich um Authenzität und Recherche bemüht zu haben.
Schließlich hat man das Gefühlt, selbst dort zu sein und die Figuren um Leon und Frilike, Julia und Werthliko, Bliksmani, Skrohisan, Ingimundo, Paulus und Bruno, um nur wenige zu nennen, sind lebendig. Sie begleiten einen in den Lesepausen und man schlägt das Buch wieder auf, weil man unbedingt wissen will, wie es ihnen geht und was sie gerade so machen, so als würde man einen guten Freund anrufen, der gerade eine Backpacker-Tour durch Mittelamerika macht. Man ist richtig in Sorge und man freut sich, wenn sie die richtigen Entscheidungen treffen und leidet mit, wenn sie es leider wieder mal nicht getan haben und in die nächste lebensbedrohliche Scheiße gestolpert sind.

Das erste Buch hatte ich bei einem kleinen Ausschreiben des Verlages gewonnen. Hatte es nach kurzem Überfliegen des Prologs zunächst wieder weggelegt unter: hoffentlich nicht so esoterisch, mal schauen.
Dann, als es an der Reihe war und Leon endlich durch das grüne Feuer gefallen war, konnte ich es nicht mehr weglegen. Ich gebe zu, es gab noch eine kleine Buchpause dazwischen. Dann aber habe ich mir beide Teile direkt bei Mark bestellt, mit Widmung (erfolgreich entziffert!) bekommen und in einem Rutsch durchgelesen. Ein fantastischer, spannender und lehrreicher Rausch durch die Runenzeit, durch das Land der Chauken bis hinunter zu den Chatten (so grausig waren sie bestimmt nicht, bin ja selbst einer) und Moguntiam, dem heutigen Mainz. Wenn man die Reise mit macht, kann man in einfachen Hütten am Aha Stegili leben, Schwerter schmieden, lernen wie man Wasser holt, schöne Frauen kennen lernen, Römer an der Nase herum führen, großen Schlachten beiwohnen, seinem Onkel begegnen, Helgoland ansegeln, von Langobarden gefangen genommen werden, riesige römisch Flotten sehen, in einem Sklaventreck ganz Germanien durchwandern und über den alten Rhein, vorbei an Bingen, der Loreley und den Ubiern in Köln wieder nach Hause schippern.
Ein Wahnsinn!!! Was für ein Tripp!

Drei kleine Sachen habe ich dennoch:

1. Wenn Leon das erste Mal das klarste Wasser trinkt, das er bis dahin in den Mund bekommen hat, dann will ich wissen wie es schmeckt!

2. Im zweiten Buch geht einem Leon ein bisschen auf den Keks, so sehr dominiert er die Geschichte mit seinem Drang, Frilike wieder zu finden. Nicht nur, das Paulus vollkommen vergißt, warum er überhaupt hinter Leon her war, nämlich um herauszufinden, was mit Julia passiert ist, auch Werthliko lässt Julia einfach zu Hause mit dem Kind sitzen, um Leon selbstlos zu begleiten. Kann mir schwer vorstellen, dass die resolute Julia das einfach so zulässt. Ich hätte mir gewünscht, Julia wäre mit Werthliko zu der Hütte mit gekommen und es hätte ein klärendes und beruhigendes Gespräch zwischen allen Anwesenden gegeben.

3. Ich bin mir nicht sicher, ob Mark wirklich am Brückenkopf in Mainz-Kastell war (gehe aber eigentlich davon aus), aber ich meine, man kann von dort nicht bis zur Mainmündung schauen.
Außerdem war ich überrascht, dass sie gerade mal in Bingen angekommen waren (quasi ein Nachbarort von Mainz), um wegen der Unschiffbarkeit von Bord zu gehen. Man hatte das Gefühl, sie waren schon Stunden unterwegs.

Aber das sind wirklich nur Kleinigkeiten, die Bredemeyers Gesamtwerk in keinster Weise einschränken.

Ich möchte die Trilogie jedenfalls nicht mehr missen und gebe eine eindeutige Leseempfehlung dafür ab!



Mark Bredemeyer "Runenzeit-Trilogie"
Band 1 "Im Feuer der Chauken"
Band 2 "Krieg um Germanien"
Band 3 "Der Aufstieg des Arminius"
Dresdner Buchverlag
Verlagsseite
Autorenseite


PS: ich habe die Rezension jetzt so runterschrieben, ohne noch mal die genauen Namen nachzuschlagen. Falls ich mich an der einen oder anderen Stelle mit einem Buchstaben vertan haben sollte, bitte ich das zu entschuldigen.

...

EM-Boykott 2012 // Aktuell

Hier gibt es einen gut geschriebenen Artikel zur aktuellen Diskussion im Netz über die emotionale Instrumentalisierung der grauenhaften Vorgehen in der Ukraine durch das Zeigen von öffentlich erschlagenen Straßenhunden in China für den Kochtopf oder die Pelzkragenparkaträger.

Natürlich ist jeder Hund wichtig, auch die in China und vor allem auch, nach dem katastrophalen Parlamentsbeschluss, die in Rumänien!

Und hier noch eine Seite mit aktuellen Hilfsaktionen für die Tiere vor Ort, aktuellen Informationen und die Möglichkeit, die Aktionen zu unterstützen.


...

Samstag, 19. November 2011

EM-Boykott 2012 // FAXEN

Hier habe ich mal die Faxnummern der verschiedenen ukrainischen Vertretungen in Deutschland zusammen gestellt. Die kann man auch mit dem Plakat zuballern


Deutsche Botschaft in Kiew
Fax: 0038 442476818

Konsularabteilung der Botschaft in Berlin
Fax.: 030/2888 72 19


Außenstelle der Botschaft der Ukraine in Bonn
Fax. ( 02228) 941863


Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg
Fax.: 040/229 49 813


Generalkonsulat der Ukraine in Frankfurt am Main
 Fax.: 069-29 72 09 29 und 069-29 20 961

Generalkonsulat der Ukraine in München
 Fax.:089/55 27 37-55

--> auf das Bild klicken, als Grafik speichern und FAXEN, FAXEN, FAXEN!!! 


Montag, 14. November 2011

EM-Boykott 2012 - Das Plakat

Wer sich das Plakat hinter die Seitenscheiben seines Fahrzeugs, ins Büro oder bei den Nachbarn an die Hauswand kleben möchte oder es einfach nur weiter verteilen möchte, der kann sich hier eine druckfertige pdf-Datei dazu runterladen.

einfach  Bild anklicken!

 Format A3 mit Beschnittzugabe (300x423mm), Auflösung 150 dpi, Farbe CMYK


...

Sonntag, 13. November 2011

EM-Boykott 2012!

so wie vor den olympischen Spielen 2004 in Griechenland, sollen jetzt auch die Straßen in den ukrainischen EM-Städten  und das Umland von Straßenhunden "gesäubert" werden. Das besonders perfide daran: es gibt Geld vom Staat dafür und das bringt vereinzelte Ukrainer dazu, nicht nur die Hunde, um die sich niemand kümmern will einzufangen sondern auch die Hunde, die ein, hoffen wir mal, gutes zu Hause haben. Damit man schnell ans Geld kommt, werden sie vergiftet, erschlagen und, teilweise noch lebendig, in mobilen Krematorien verbrannt.
Peta hat bereits zu einem Protestschreiben an die ukrainische Regierung aufgerufen und auch sonst regt sich bereits Widerstand. Verschiedene Online-Plattformen berichten darüber und - glücklicherweise - sind auch die UEFA und selbst die Nationalelf aktiv.
Aber solange noch Haustiere für den Fußball gerodet werden, reicht das natürlich nicht.
Den größten Schaden, den man dem uneinsichtigen Präsidenten zufügen könnte, wäre ihm seine Prestige-Veranstaltung durch einen EM-Boykott ordentlich zu vermiesen. Heißt: einfach mal nicht hingehen; auch wenn das Fußballherz schmerzt. Das Hundeherz schmerzt noch viel mehr.
Also: Hinsehen durch wegsehen! EM boykottieren und sich einen schönen veganen Grillabend machen.


Was ich bisher dazu gefunden habe:

Bericht bei Brisant


Artikel bei Spox.com
Artikel auf Bild.de über Aktion der National-Elf!
Gute Zuammenfassung von Allesandra auf only-one-world.de
Unterschriften-Aktion bei Peta
Artikel bei RTL-aktuell
eigene Webseite zum EM-2012-Protest
Gruppe auf  Facebook

...

Freitag, 11. November 2011

Humberto Maturana in Berlin



Der System-Biologe Humberto Maturana ist in Berlin.

Die Carl Auer Akademie hat ihn an diesem Wochenende in die Kulturbrauerei eingeladen zu der Veranstaltung "Understanding Systems, Changing Epistemologies".

Möglich gemacht hat das der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen, der den Chilenischen "Philosophen" schon seit längerer Zeit mit Interviews und Bücher über ihn begleitet .

Zum aktuellen Anlass hat das Online-Magazin für Zukunftsideen XChange ein Interview mit Pörksen geführt, das man hier nachlesen kann:

Interview mit Bernhard Pörksen

Animals Matter

Der Katze auf dem heißen Rad ist es natürlich auch ein besonderes Bedürfnis, sich für den Tierschutz, die Tierrechte und das Retten verunglückter oder gepeinigter Tierseelen einzusetzen.
Das wird unter dem Label "Animals Matter" geschehen.

Wir stehen unter anderem in Kontakt mit Hoffnung für Streuner und machen hier von Zeit zu Zeit auf besonders dringende Fälle aufmerksam: Hier kann man sich mal umschauen >>


Über diese Organisation haben wir auch unsere Kelly:




und die Püppi aus Athen:



und Tafitou:

Donnerstag, 10. November 2011

Ich lese gerade...

James Joyce Ulysses und weiß jetzt schon, dass ich darüber nichts schreiben werde, allein aus dem Grund, weil schon so viel darüber geschrieben wurde.
Wenn ich den römischen Odysseus aus irischer Feder geschafft habe wartet schon das Foucaultsche Pendel des hochgeschätzten Semiotikers Eco auf mich. Darauf freue ich mich jetzt schon, aber auch darüber werde ich nichts schreiben.
Darauf folgt David Foster Wallace' Unendlicher Spaß...

Deswegen wird die nächste Review über Mark Bredemeyers Runenzeit-Trilogie sein, die ich vor Kurzem zu lesen beendet habe und die mich durchweg begeistert hat, bis auf ein paar Kleinigkeiten...

uuuuuuh.....

Sonntag, 6. November 2011

"Verloren im Intermundium" von Susanne und Sean O'Connell


Das Intermundium, die Zwischenwelt, beschreibt eine Welt  zwischen reiner Wahrnehmung und reinem Wahrgenommenen, einen Ort, an dem Ideen entstehen und die Fantasie ihren Platz hat. Ähnlich wie in einem Traum, werden Erlebtes zu neuen Inhalten zusamengefügt. In "Verloren im Intermundium" aber, kann man erleben, wie noch nichts Dagewesenes, wirklich Neues entsteht. Und liest man es nicht wörtlich, so katapultiert uns spätestens der letzte Satz dort hinein.

Susanne und Sean O’ Connell sind ein literarisches (und mehr als das) Traumpaar, das ihrer Leidenschaft zum geschriebenen Wort nicht nur durch eigene Werke sondern auch mit ihren beiden Blogs “schreiblaune“ und „wortwellen“ nachgeht, auf denen man regelmäßig vorbeischauen sollte, wenn man Aktuelles aus der Welt des Wortes und der Fantasie erfahren will.  Sean ist bereits mit seinem Debütroman Tir n‘an Óg ein fantastischer Erfolg gelungen und Susanne hat mit ihrer Anthologie von Stellvertretergeschichten eine nicht minder erfolgreichen Start als Herausgeberin hingelegt. Einige ihrer Kurzgeschichten konnte man schon auf verschiedenen Plattformen oder in Publikationen lesen. Nun haben sie sie endlich in einer Anthologie zusammengefasst; und dafür bin ich dankbar. Denn hier kommt etwas zusammen, was die beiden auszeichnet und zu einer Einheit werden lässt. Die Freude am Schreiben, am Fantasieren, am Weltenschaffen und vermitteln.
Neun kurze Geschichten werden dem Leser in dieser Anthologie präsentiert:
„Verloren im Intermundium“, „Die zehnte Inkarnation Vishnus“, „Nachschub“, „Ungluriam“, „Für eine ganze Ewigkeit“, „Das Jahr Geister“, „Geschichten für den Quabbakottr“, “Villa am See“,  “Harpune”, “See-Affen”.   
Und mit jeder gelingt es den beiden,  den Leser sofort in ihren Bann zu ziehen, eine Tür zu öffnen, hinter der Einfallsreichtum und Schreibtalent überzeugend aufeinander treffen.  Doch Kurzgeschichte passt hier nicht wirklich, denn  was sich hinter den neun Türen auftut, ist jeweils ein kleines Universum für sich.
So unterschiedlich die Texte sind, so haben sie allesamt eine angenehm hohe Dichte und Intensität, die es einem leicht machen, sich von ihnen tragen zu lassen. Gefüllt mit Spannung, Grusel und Witz hinterlassen sie Spuren, in denen man gern und nachhaltig spazieren geht. Ich bitte um Nachschub! Da hätte ich gern weitergelesen.  

"Verloren im Intermundium"
Susanne und Sean O'Connell
eBook, chichilli-Verlag, 2011  
erhältlich unter anderem bei buch.de und thalia.de
www.wortwellen.wordpress.com
www.schreiblaune.wordpress.com