Man darf ja nicht vergessen, dass es bei der Verwertung nicht um das Urheberrecht geht, das behält man ja ohnehin und für alle Zeit, alleine dadurch, dass man nunmal der Urheber ist. Aber damit kann man ja noch nichts verdienen. Stattdessen geht es um das Nutzungsrecht, also die Lizenzierung. Und das tritt man an den Verlag ab, über den man sein Werk veröffentlichen lassen will. In der Regel bekommt man dann vom Verlag 7 - 12 % Tantiemen. Dafür übernimmt der Verlag (in der Regel) dann die Druck, Press- und Werbekosten bzw. den Vertrieb. Problematisch für beide wird es ja nur dann, wenn sich das Werk außerhalb vom eigentlichen Vertriebsweg bspw. in Tauschbörsen findet. Denn dort soll ja ausschließlich der Verbraucher einen Nutzen haben, weder der Urheber noch der Lizenzinhaber. Stellt sich für mich also die Frage, inwiefern das (Überbegriff) Urheberrecht nun geändert werden soll? Vielleicht erstens so, dass generell die Tantiemen für die Autoren angehoben werden (bedingungslose Grundtantiemen von 50%), insbesondere, wenn er Eigenleistungen für die Bewerbung seines Werkes erbringen muss? Und zweitens, dass die Nutzer und Betreiber von Tauschbörsen ein Pflicht-Spendenkonto einrichten müssen und pro Download eine vereinbarte Summe zu überweisen haben? Wenn das unter anderem das Ziel der Piraten im Zusammenhang mit dem "Urheberrecht" ist, dann haben sie meine Stimme!
Ich haette keine Probleme damit, einen (sagen wir 'mal) monatlichen Pauschalgrundbetrag fuer meine Downloads zu zahlen. Ich sehe die monatliche Gebuehr, die ich an meinen Provider zahle (um die $60) uebrigens schon als solche an!
AntwortenLöschenWenn man sich 'mal ansieht, was CDs mit Musik kosten im Vergleich zu denselben Downloads ohne die Disc im Plastikbehaelter mit Druckbeilage - da ist kein grosser Unterschied. Und das aergert mich.
Wieso soll ich denn nur $1-2 sparen im Vergleich zum "richtigen" Album, wenn ich die mp3s (z.B. von amazon) downloade? Die beiden letzten global verbliebenen Plattenfirmen (ja im Ernst, es sind wirklich nur noch zwei) verdienen sich eine goldene Nase, wenn ich fast denselben Preis fuer ein Album zahle, das ich mir downloade, welches dann aber ohne CD, Plastikbehaelter, gedrucktes Cover etc daherkommt!
Es hat auch kein Fabrikarbeiter die CDs in Regale geraemt und vor meinem Kauf wieder entnommen und in Kartons verpackt, kein Vertrieb hat die Distribution geplant, organisiert und durchgefuehrt, keine Spedition hat die Disk durchs Land gefahren, um sie zum Laden in meinem Dorf zu bringen, und kein Laden hat seine Angestellten bezahlt, um diese Disc ins Regal zu stellen und mir dann anschliessend zu verkaufen.
Alle diese Taetigkeiten sind frueher angefallen und trugen zum Kaufpreis bei. Heutzutage sparen sich Universal und Sony das alles, wollen aber trotzdem noch genau das alles bitte schoen bezahlt kriegen. Oder wieso sonst kosten Alben heute (umgerechnet) immer noch dasselbe wie damals, als der Preis alle die erwaehnten Taetigkeiten abdeckte?
Wenn ich heute ein Album downloade und umgerechnet um die DM 20 dafuer zahle, dann geht das eben fast komplett in die Taschen von den beiden Global Players.
Frueher bekam ich fuer dieselbe Summe eine Doppel-LP in meinem Dorfladen 13km ausserhalb der Stadt!! Und trotz dieses Kostenfaktors haben alle damals verdient an meinen Plattenkaeufen, die Speditionen, die Ladenbesitzer und ihre Angestellten, die Drucker (die die Huellen und Etiketten druckten), die Speditionen und die LKW-Fahrer, die Fabrikarbeiter - sie alle hatten ihr Auskommen von meinen 19.99 DM, die ich fuer das Doppelalbum bezahlte. Und wieso wollen die Plattenfirmen heute $10 haben, wenn ich 20 Tracks (oder sogar weniger) downloade?
Du verstehst, was ich meine.
Wann immer moeglich, versuche ich, das Album beim entsprechenden Kuenstler direkt zu kaufen. Je nach dem, was und wen man goutiert, geht das auch. Viele Kuenstler, die heute umhertingeln, verkaufen ihre CDs und DVDs nach den Konzerten an Verkaufstaenden in der Vorhalle, dort bekommt man das erstandene Album dann sogar noch persoenlich signiert.
Wenn das Album dann dort $15 oder $20 kostet, ist das in Ordnung, denn ich weiss, dass die Saengerin den Preis zu 100% behaelt und ihren Lebensunterhalt damit bestreitet.
Diese Stand-deals sind oft Bestandteil des Tourneevertrages (jedenfalls bei uns in Amerika). Die Kuenstler bekommen nicht sehr viel Gage vom Veranstalter, bloss eine kleinere Summe plus ein angemesenes Hotelzimmer. Aber der Kuenstler hat eben das Recht, nach dem Konzert seine selbst mitgebrachten Produkte an das Publikum zu veraeussern und muss nichts vom Verkaufspreis abgeben.
Aus Deinem Beitrag entnehme ich, dass Du wohl Buecher schreibst. Das ist sicher ein ganz anderes Modell, aber auch da muesste man Loesungen finden, die den Mittelmann ausschalten. Denn nur der macht den Reibach - nicht Du als Authorin!
Schau mal, hier ist eine weitere Seite, von der die freie Netzgemeinde mein Hörbuch umsonst runterladen kann. Du schreibst, das ist beispielsweise von der Bezahlung Deines Providers abgedeckt. Darf ich Deinem Provider meine Kontonummer geben, vielleicht bekomme ich dann einen Anteil davon und die zwei Jahre Arbeit an dem Hörbuch waren nicht ganz umsonst.
AntwortenLöschenSchau, hier habe ich mal eine Karikatur zu dem Thema gemacht:
http://catonawheel.blogspot.de/2012/02/acta-ad-acta.html