Sonntag, 6. November 2011

"Verloren im Intermundium" von Susanne und Sean O'Connell


Das Intermundium, die Zwischenwelt, beschreibt eine Welt  zwischen reiner Wahrnehmung und reinem Wahrgenommenen, einen Ort, an dem Ideen entstehen und die Fantasie ihren Platz hat. Ähnlich wie in einem Traum, werden Erlebtes zu neuen Inhalten zusamengefügt. In "Verloren im Intermundium" aber, kann man erleben, wie noch nichts Dagewesenes, wirklich Neues entsteht. Und liest man es nicht wörtlich, so katapultiert uns spätestens der letzte Satz dort hinein.

Susanne und Sean O’ Connell sind ein literarisches (und mehr als das) Traumpaar, das ihrer Leidenschaft zum geschriebenen Wort nicht nur durch eigene Werke sondern auch mit ihren beiden Blogs “schreiblaune“ und „wortwellen“ nachgeht, auf denen man regelmäßig vorbeischauen sollte, wenn man Aktuelles aus der Welt des Wortes und der Fantasie erfahren will.  Sean ist bereits mit seinem Debütroman Tir n‘an Óg ein fantastischer Erfolg gelungen und Susanne hat mit ihrer Anthologie von Stellvertretergeschichten eine nicht minder erfolgreichen Start als Herausgeberin hingelegt. Einige ihrer Kurzgeschichten konnte man schon auf verschiedenen Plattformen oder in Publikationen lesen. Nun haben sie sie endlich in einer Anthologie zusammengefasst; und dafür bin ich dankbar. Denn hier kommt etwas zusammen, was die beiden auszeichnet und zu einer Einheit werden lässt. Die Freude am Schreiben, am Fantasieren, am Weltenschaffen und vermitteln.
Neun kurze Geschichten werden dem Leser in dieser Anthologie präsentiert:
„Verloren im Intermundium“, „Die zehnte Inkarnation Vishnus“, „Nachschub“, „Ungluriam“, „Für eine ganze Ewigkeit“, „Das Jahr Geister“, „Geschichten für den Quabbakottr“, “Villa am See“,  “Harpune”, “See-Affen”.   
Und mit jeder gelingt es den beiden,  den Leser sofort in ihren Bann zu ziehen, eine Tür zu öffnen, hinter der Einfallsreichtum und Schreibtalent überzeugend aufeinander treffen.  Doch Kurzgeschichte passt hier nicht wirklich, denn  was sich hinter den neun Türen auftut, ist jeweils ein kleines Universum für sich.
So unterschiedlich die Texte sind, so haben sie allesamt eine angenehm hohe Dichte und Intensität, die es einem leicht machen, sich von ihnen tragen zu lassen. Gefüllt mit Spannung, Grusel und Witz hinterlassen sie Spuren, in denen man gern und nachhaltig spazieren geht. Ich bitte um Nachschub! Da hätte ich gern weitergelesen.  

"Verloren im Intermundium"
Susanne und Sean O'Connell
eBook, chichilli-Verlag, 2011  
erhältlich unter anderem bei buch.de und thalia.de
www.wortwellen.wordpress.com
www.schreiblaune.wordpress.com

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